Für mich sind das A und O eines guten Portraits Authenzitität und Natürlichkeit. Ich bin absolut kein Freund von Posen, so tun als ob (der beruflichen Position ensprechend), aufgesetztem Lächeln oder gnadenloser Bildretouche. Das wirkt nicht echt!
So, so oft fotografiere ich Menschen, die sich nur fürs Fotoshooting in einen (im schlimmsten Fall schon lange nicht mehr passenden) Anzug zwängen, oder Sakkos, mit verhassten Krawatten behängen, etc. weil "es halt so gehört", weil es "so erwartet wird". WARUM? Wirkt ein Mensch in Anzug respektvoller als ein Mensch in Jeans? Ganz ehrlich, für mich in keinster Weise. Im Gegenteil, das kann ziemlich verstaubt und antiquiert wirken. Versteh mich bitte nicht falsch - wenn jemand gerne Anzüge trägt und sich echt wohl darin fühlt, dann bitte! Unbedingt. Wenn ich mich aber nur fürs Foto "verkleide" weil ich glaube, dass es wartet wird, oder so gehört, dann wird man das am Foto sehen, weil innerlich nämlich das Unwohlsein da ist und das ist unweigerlich im Aussen sichtbar. Ich erlebe es immer wieder, dass wenn ich Menschen zuerst mit und dann ohne Krawatte fotografiere, ihre Körperhaltung eine komplett andere ist, auch die Gesichtszüge verändern sich.
Wenn du du bist auf den Bildern dann wirkst du auch anziehend und souverän.
Und das ist mein Anspruch bei Portraitshootings - einen Raum zu öffnen in dem du du sein kannst, egal ob CEO eines börsenotierten Unternehmens oder Einzelunternehmer.
