Ok, wenn ich das jetzt alles zu mir hole und nicht auf die anderen projiziere, was zeigt sich dann?
Dann zeigt sich, dass ich von mir selber enttäuscht bin, weil mir noch oft der Mut fehlt, offen auszusprechen wenn ich etwas wirklich scheisse finde, etwas nicht machen möchte, oder andererseits mich nicht zugeben traue, wenn ich etwas super finde, was andere wiederum scheisse finden ... aus Angst mein Bild im Aussen zu zerstören, dass sich Menschen von mir abwenden, etc.
Daraus ergibt sich, dass ich mich noch immer nicht getraue so wirklich ich selbst zu sein, teilweise nicht mal mir selbst, geschweige denn anderen gegenüber. Dass mir da wie irgendwie noch die Klarheit fehlt wie ich überhaupt sein möchte, wie ich mich ausdrücken möchte.
Es ist so als würde ich mich selbst gefangen halten, hab den Zellenschlüssel in der Hand, aber vergessen, wo diese verdammte Zelle ist!
Auch dieser Beitrag! Ich hab ein Video gemacht, versucht das irgendwie nett und neutral zu formulieren und dann einen gscheiten Text geschrieben, aber boah, das geht einfach nimmer.
Ich sag euch jetzt, dass ich es echt öde finde, dass so viele immer die selben Worte verwenden, die nichtmal ihre eigenen sind, sondern einfach vom guru, tribe, mentor, was auch immer, übernommen wurden. Bei „beyond“ bekomm ich schon Ausschlag.Und dieses an der Tee-/Kaffeetasse nippen und bedeutungsschwanger stumm in die Kamera schauen ist für mich nur Drama pur. Ich kanns nicht ausstehen!
Und während ich den letzten Absatz geschrieben habe, musste ich echt lachen. Ich weiß nicht warum. Vielleicht weils irgendwie befreiend war, aber gleichzeitig ohne Groll sondern mit Heiterkeit. Überrascht mich jetzt.
Aber eines kann ich voller Aufrichtig- und Ehrlichkeit sagen: Wenn ich an die Menschen denke, die diese Dinge schreiben, tun, die mich so nerven: Ich mag euch! Auch dieses Gefühl überrascht mich jetzt in dieser Klarheit, aber es ist wohl doch so, dass Mensch und Handlung 2 verschiedenen Paar Schuhe sind. Das ist schön!
